Klinkerfassade

Klinkerfassade eines Hauses mit Reetdach und weißen Fenstern, man sieht rote Blumen im Vordergrund

Klinkerfassaden verleihen Häusern ein gemütliches Äußeres und trotzen darüber hinaus auch jahrzehntelang Wind und Wetter. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über Klinkerfassaden – von den verschiedenen Arten und Konstruktionsmöglichkeiten über die Vor- und Nachteile bis zu Pflege- und Instandhaltungstipps.

Was ist eine Klinkerfassade?

Eine Klinkerfassade ist eine besondere Art, die Außenwände eines Hauses zu verkleiden. Sie besteht aus speziellen Ziegelsteinen, die man Klinker nennt. Diese Klinker sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch sehr widerstandsfähig gegen Wind und Wetter.

Wenn Sie durch Norddeutschland reisen, werden Sie viele Häuser mit Klinkerfassaden sehen. In dieser Region sind sie besonders beliebt und haben eine lange Tradition. Der Grund dafür ist einfach: Klinkerfassaden halten extrem lange. Es ist keine Seltenheit, dass sie hundert Jahre oder sogar noch länger halten, ohne dass man viel an ihnen machen muss.

Früher waren Klinkerfassaden meist rot; das lag an der Art, wie die Steine hergestellt wurden. Heute können Sie Klinker in vielen verschiedenen Farbvarianten bekommen. Von klassischem Rot und Rotbraun bis zu modernem Grau und Weiß oder sogar Schwarz – für jeden Geschmack und Baustil ist etwas dabei.

Eine Klinkerfassade ist also nicht nur langlebig, sondern lässt sich auch gut an Ihre persönlichen Vorlieben anpassen. Sie können Ihrem Haus damit einen ganz eigenen Charakter geben, der viele Jahrzehnte Bestand hat.

Arten von Klinkerfassaden

Klinkersteine sind nicht einfach nur Steine – sie müssen bestimmte Vorgaben erfüllen, damit sie für den Bau geeignet sind. Diese sind in der DIN 105 (EN 771) festgelegt. Sie sorgt dafür, dass alle Klinkersteine die gleiche Größe und Festigkeit haben. So können Bauunternehmen sicher sein, dass sie immer mit gleichbleibender Qualität arbeiten.

Davon abgesehen gibt es zwei Hauptarten von Klinkersteinen:

  • Vollklinker: Hierbei handelt es sich um massive Steine ohne Löcher. Sie sind besonders robust und schwer.
  • Hochlochklinker: Diese Steine haben Löcher, die von oben nach unten durchgehen. Sie sind leichter als Vollklinker, aber immer noch sehr stabil.

Zwei Wege, eine Klinkerfassade zu bauen

Wenn es darum geht, wie man die Klinkerfassade am Haus anbringt, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Sichtmauerwerk: Hier werden die Klinkersteine vor die tragende Außenwand gemauert. Man nennt das auch Verblendmauerwerk. Es ist die traditionelle Art, eine Klinkerfassade zu bauen.
  • WDVS mit Klinkerriemchen: WDVS steht für “Wärmedämm-Verbundsystem“. Dabei wird zuerst eine Dämmschicht an der Wand angebracht. Darauf kommen dann dünne Klinkerstreifen, die Klinkerriemchen. Sie sehen aus wie echte Klinker, sind aber viel dünner.

Das Tolle ist: Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden – von außen sieht beides gleich aus. Sie bekommen in beiden Fällen eine schöne Klinkeroptik.

Vor- und Nachteile von Klinkerfassaden

Vorteile Nachteile
• Robust und wetterbeständig
• Pflegeleicht und einfach zu reinigen
• Einfache Instandhaltung
• Vergleichsweise teuer

Klinkerfassaden bestechen durch ihre Robustheit und Wetterbeständigkeit. Sie trotzen Wind und Wetter über Jahrzehnte hinweg. Ein großer Pluspunkt ist ihre Pflegeleichtigkeit: Sie sind einfach zu reinigen und erfordern nur minimale Instandhaltung. Das spart Ihnen auf lange Sicht Zeit und Mühe.

Allerdings gibt es auch einen Haken – Klinkerfassaden sind in der Anschaffung vergleichsweise teuer. Aber: Was Sie anfangs mehr investieren, können Sie durch die Langlebigkeit und den geringen Pflegeaufwand über die Jahre wieder einsparen.

Die richtige Pflege einer Klinkerfassade

Klinkerfassaden sind zwar sehr pflegeleicht, aber nicht selbstreinigend. Eine gelegentliche Reinigung hält sie im Top-Zustand. Hier einige Tipps:

  • Bei leichter Verschmutzung:
    • Verwenden Sie einfach heißes Wasser und Schmierseife.
    • Benutzen Sie eine weiche Wurzelbürste, um den Schmutz sanft zu entfernen.
  • Alternative Reinigungsmethode:
    • Mischen Sie normales Haushaltssalz und Geschirrspülmittel zu gleichen Teilen.
    • Fügen Sie genügend Wasser hinzu, um eine gut anwendbare Lösung zu erhalten.
    • Dieses Hausmittel ist oft sehr effektiv und schonend für die Klinker.
  • Bei hartnäckigem Schmutz:
    • Greifen Sie zu speziellen Stein- oder Fassadenreinigern.
    • Diese sind stärker, aber achten Sie darauf, dass sie für Klinkerfassaden geeignet sind.

Bevor Sie die gesamte Fassade reinigen, machen Sie immer erst einen Test an einer unauffälligen Stelle. So stellen Sie sicher, dass das Reinigungsmittel die Klinker nicht angreift oder verfärbt. Und denken Sie daran: Regelmäßige, sanfte Reinigung ist besser als seltene, aggressive Behandlungen.

So funktioniert die Instandhaltung der Klinkerfassade

Wenn Sie sich für eine Klinkerfassade entschieden haben, können Sie sich freuen: Die Instandhaltung ist erfreulich unkompliziert.

  • Kaum Arbeit – Eine der besten Eigenschaften von Klinkerfassaden ist, dass sie so gut wie keinen Aufwand für die Instandhaltung benötigen.
  • Kein Streichen – Anders als bei vielen anderen Fassadenarten müssen Sie sich keine Gedanken über regelmäßige Anstriche machen. Die Farbe der Klinker bleibt über Jahrzehnte erhalten, ohne dass Sie etwas dafür tun müssen.
  • Seltene Reinigung – In den meisten Fällen reicht es völlig aus, Ihre Klinkerfassade nur gelegentlich zu reinigen. Sie müssen nicht jedes Jahr zur Bürste greifen.

Trotz der geringen Pflegeanforderungen gibt es zwei Situationen, in denen Sie ein Auge auf Ihre Klinkerfassade haben sollten:

  1. Bei Ablagerungen in den Fugen. Wenn Sie bemerken, dass sich in den Fugen zwischen den Klinkern Ablagerungen gebildet haben, ist es Zeit für eine Reinigung. Diese Ablagerungen können auf Dauer die Fugen beschädigen.
  2. Bei brüchigen Fugen. In diesem Fall ist es ratsam, diese auszubessern. Das verhindert, dass Feuchtigkeit eindringen und größere Schäden verursachen kann.

Die Kosten für eine Klinkerfassade richten sich in erster Linie nach der Qualität und Art der gewählten Steine. Hier ein grober Überblick:

  • Preisrange: Die reinen Materialkosten für Klinkersteine bewegen sich zwischen 30 € und 85 € pro Quadratmeter.
  • Faktoren wie die Qualität der Klinker, ihre Farbe, Oberflächenstruktur und Herstellungsart beeinflussen den Preis zusätzlich.

Um Ihnen eine bessere Vorstellung zu geben, hier ein konkretes Beispiel:

  • Angenommen, Sie haben ein Einfamilienhaus mit einer Fassadenfläche von 150 m².
  • Bei dieser Größe würden die Materialkosten in etwa zwischen 5.000 € und 13.000 € liegen.

Was kostet die Reinigung einer Klinkerfassade?

Die Kosten einer Fassadenreinigung hängen zunächst einmal von der Größe der Fläche, dem Material, dem Verschmutzungsgrad und der Reinigungsart ab.

  • Durchschnittlich liegen die Preise zwischen 12 € und 25 € pro m².
  • Fassadenklar berechnet für ein Einfamilienhaus mit 150 m² Fassadenfläche einen Festpreis von 3.500 € oder ca. 23 € pro m².

Dazu zeigen wir Ihnen vorher an einer kostenlosen Probefläche unsere Arbeit. Am Ende erfolgt durch uns eine professionelle Versiegelung, um zukünftigen Verschmutzungen vorzubeugen. So haben Sie noch lange Freude an Ihrer frisch gereinigten Fassade.

Klinkerfassade: Fazit

Klinkerfassaden haben sich über Jahrzehnte als eine beliebte Option für Hausbesitzer etabliert. Die Langlebigkeit ist sicherlich einer der Hauptgründe, warum sich viele für Klinker entscheiden. Die Entscheidung für eine Fassade hängt letztendlich von vielen individuellen Faktoren ab – vom Budget bis hin zu persönlichen Vorlieben. Klinkerfassaden bieten eine Option, die es wert ist, in Betracht gezogen zu werden, insbesondere für diejenigen, die Wert auf Langlebigkeit und geringe Wartung legen.

Wenn es um die Reinigung geht, empfiehlt es sich, sich bei hartnäckigen Verschmutzungen Rat von Experten zu holen. Wir beraten Sie gerne und kümmern uns um eine kostenlose Probereinigung. So können Sie selbst beurteilen, ob Sie mit unserer Arbeit zufrieden sind.

FAQ

Bei der Dämmung von Klinkerfassaden kommen je nach Gebäudeart unterschiedliche Methoden zum Einsatz. In Altbauten wird häufig eine Einblasdämmung verwendet. Diese lässt sich einfach in bestehende Hohlräume zwischen der tragenden Wand und der Klinkerschale einbringen. Bei Neubauten hingegen ist die Kerndämmung die gängige Wahl. Sie wird bereits während des Bauprozesses zwischen Innenwand und Klinkerschale installiert.

Klinkerfassaden bieten einen ausgezeichneten Brandschutz aufgrund der Eigenschaften des Materials. Klinker ist nicht brennbar und weist eine hohe Feuerbeständigkeit auf. Im Brandfall kann eine Klinkerfassade Flammen und hohen Temperaturen lange standhalten. Im Vergleich zu anderen Fassadenmaterialien wie Holz oder Kunststoff bieten Klinker daher einen deutlich besseren Schutz.

Die Wahl zwischen Putz und Klinker ist keine einfache Entscheidung, da beide Materialien ihre Vorzüge haben. Im Hinblick auf Wärmedämmung hat Klinker oft die besseren Karten. Die massive Struktur und die Eigenschaften des Materials sorgen für eine effektivere Isolierung als bei vielen Putzfassaden. Klinker speichert Wärme besser und reduziert den Wärmeaustausch zwischen innen und außen.

Zunächst wird die tragende Wand des Hauses errichtet. Davor kommt eine Luftschicht, die als Puffer dient und Feuchtigkeit ableitet. Dann folgt die eigentliche Klinkerschale. Die Klinker werden Reihe für Reihe gemauert und mit Mörtel verbunden. Dabei ist es wichtig, auf gleichmäßige Fugen zu achten, die später das charakteristische Erscheinungsbild der Fassade prägen.

 

Zwischen der Klinkerschale und der Hauswand werden in regelmäßigen Abständen Maueranker eingesetzt, die beide Schichten miteinander verbinden und für Stabilität sorgen. Bei modernen Bauten wird oft noch eine Dämmschicht integriert, entweder zwischen Hauswand und Klinkerschale oder als Kerndämmung direkt in der Wand.